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Interview mit Martin Kree

"Steppi hat mich schlecht behandelt..."

Martin Kree hat mit uns über seine Anfänge beim VfL Bochum, seine ersten internationalen Einsätze mit Leverkusen und seine großen Erfolge mit dem BVB gesprochen. Aber auch schwierige Phasen gab es für den Mann, der einen Schuss wie ein Pferd hatte.

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von Mario Gailing


Martin Kree, bevor wir uns mit der Vergangenheit beschäftigen, möchten wir gerne wissen was Sie im Anschluss an Ihre Karriere machten und heute beruflich machen?

Ich habe mich 2004 selbstständig gemacht und betriebe heute mit New Horizons und der QualifizierungsAkademie RheinRuhr in Dortmund zwei Unternehmen in der Aus-, Weiter- und Umschulungsbranche. Hierbei sind die IT, Prozess-, Projekt- und Zeitmanagement unsere aktuellen Schwerpunkte.


Sie begannen Ihre Karriere beim VfL Bochum, der als graue Maus der Bundesliga galt. 1988 hatten Sie die einmalige Chance auf einen Titel mit dem VfL, als Sie im Endspiel des DFB-Pokal knapp an Eintracht Frankfurt scheiterten. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihr erstes großes Finale?
Gespaltene Erinnerungen. Im Halbfinale haben wir den großen HSV geschlagen und schafften mit dem VfL den ersten Finaleinzug seit 20 Jahren. Wir wollten nicht nur den Pokal gewinnen, sondern unbedingt durch diesen Pokalsieg auch im darauffolgenden Jahr im Europapokal der Pokalsieger antreten dürfen. Durch die Einnahmen im Europapokal wollten wir es dem VfL ermöglichen, gute Spieler zu verpflichten und vor allem, die besten Spieler halten zu können. Wir waren alle hochmotiviert und ganz Bochum außer Rand und Band. Es waren extrem viele VfL-Fans in Berlin im Stadion. Der Treffer zur Niederlage fiel durch einen Freistoß von Frankfurts Lajos Detari, der knapp über unsere Mauer ging. Ein reguläres Tor zuvor von uns hat nicht gezählt. Es kam alles zusammen. Mit einem Sieg hätten wir vieles in Bochum zum positiven wenden können. Es war so hart bei der Siegerehrung am Pokal vorbeigehen zu müssen. Wir haben trotzdem am Rathaus mit unseren Fans gefeiert. Es war mein einziges Finale, das ich in meiner Karriere verloren habe. Ich habe eine Leere in mir gespürt, wie ich es nie zuvor oder danach gespürt habe.


Ihr Trainer beim VfL war damals Hermann Gerland, den die jüngeren Fans nur mit Bayern München verbinden. Wie haben Sie den „Tiger“ als Trainer kennengelernt? 
Anfangs war er Mitspieler, verletzte sich aber, als ich zu den Profis kam. Später wurde er Co-Trainer und danach Cheftrainer. Wir haben heute noch ein herzliches Verhältnis. Er hat später den ganz großen Fußball mit Bayern München erleben dürfen und wir haben großen Respekt voreinander und vor unseren Erfolgen. Seine ganze Art und seine Einstellung ist ein Glücksfall für den Fußball. Man kann die ganzen Topstars bei Bayern fragen, wie wichtig ihnen Hermann Gerland war und immer noch ist.
 
Wie haben Sie die alten Hasen wie Klaus Fischer, Ata Lameck oder Jupp Tenhagen als jungen Kerl aufgenommen?
Es war eine ganz andere Zeit. Damals hat man als junger Spieler alles angenommen, was einem die älteren Spieler gesagt haben. Dazu müssen immer beide Seiten bereit sein. Die erfahrenen Spieler haben mich geformt. Sie haben mir beigebracht zu rennen und zu kämpfen, wie in einem Überlebenskampf. Man hat auch nichts hinterfragt oder diskutiert. Heute fehlt oft die Demut bei den jungen Spielern. Es war wie eine Lehre, die mir sehr viel gebracht hat. Und wenn man doch einmal nicht gespurt hat, hat einem ein Ata Lameck das schon ziemlich deutlich klargemacht. Heute geht das so nicht mehr. Klaus Fischer war damals der erste Weltstar mit dem ich zusammengespielt durfte, den ich vorher nur aus dem Fernsehen kannte. Ich habe alles gemacht, was er gesagt hat. Nach Niederlagen waren wir tagelang niedergeschlagen. Heute sieht man den Spielern kaum noch an, ob sie gewonnen oder verloren haben, wenn sie im Mannschaftsbus sitzen. Jeder kümmert sich um sich selbst. Früher flogen da intern die Fetzen.


1989 machten Sie den nächsten Schritt und schlossen sich Bayer Leverkusen an. Wie schwer ist Ihnen der Wechsel gefallen, nachdem sie in Bochum schon in der Jugend gespielt haben und später Profi wurden?
Das ist mir schwer gefallen, da ich sehr bodenständig bin. Ich kam ganz aus der Nähe von Bochum. Der VfL musste immer wieder Spieler verkaufen, um die Lizenz zu bekommen. 1989 war ich halt an der Reihe. Ich wurde mit einer Rekordablöse nach Leverkusen verkauft. Bayer Leverkusen war ein spannendes Projekt. Trainer Rinus Michels, der mit den Niederlanden Europameister wurde, wollte mich unbedingt haben, aber als ich in Leverkusen begann, war er leider schon entlassen. Das war nicht ganz einfach für mich.
 
In Ihrer ersten Saison bei Bayer haben Sie den Siegtreffer beim 2:1 über den VfL Bochum erzielt. Heute jubeln viele Spieler nicht mehr bei Toren gegen den Ex-Verein, was häufig eher heuchlerisch wirkt. Was geht wirklich im Kopf eines Profis vor, wenn er in einem solchen Spiel trifft?
Es war für mich immer schlimm, gegen meine ehemaligen Vereine zu spielen. Darauf habe ich nie hin gefiebert. Ralf Zumdick war damals im Tor, als ich getroffen habe. Er war mein bester Freund. Die Bochumer Fans haben mich daraufhin ausgepfiffen. Wenn Du zehn Jahre für einen Verein gespielt hast, musst Du dies erstmal verdauen.
 
Mit Leverkusen spielten Sie Europapokal und holten Ihren ersten Titel mit dem Sieg im DFB-Pokal 1993 gegen die Amateure von Hertha BSC. Warum sind Sie nur ein Jahr später zum BVB gewechselt, der nicht unbedingt erfolgreicher als Bayer zu dieser Zeit war?
Wir haben das Pokalhalbfinale gegen eine tolle Frankfurter Mannschaft gewonnen. Trotzdem wurde Saftig nach zwei Niederlagen in der Bundesliga entlassen und Dragoslav Stepanovic geholt. Unter ihm habe ich sehr gelitten. Ich habe nie schlechte Schlagzeilen geliefert und hatte nie Probleme mit Trainern. Aber er hat sich jemanden gesucht, an dem er ein Exempel statuieren und seine Stärke demonstrieren konnte. Ich wohnte damals noch in Bochum und kam, bis auf ein einziges Mal wegen einem Stau auf der Autobahn, nie zu spät zum Training. Steppi hat verlangt, dass ich nach Leverkusen ziehe, aber die Wohnung, die Bayer für mich gesucht hatte, konnte ich einfach nicht beziehen. Er hat mich schlecht behandelt und mir auch gesagt, dass ich keine Chance mehr unter ihm habe. BVB-Manager Michael Meier, der mich schon als Manager von Leverkusen zu Bayer geholt hatte, hat mich von einem Wechsel nach Dortmund überzeugt. Im Nachhinein habe ich mich bei Steppi für seinen Umgang mit mir bedankt, weil ich sonst diese ganzen Titel mit dem BVB nicht gewonnen hätte.
 
In der Fußballstadt Dortmund wurden Sie gleich in Ihren ersten beiden Saisons deutscher Meister. Auf diese Titel mussten die Dortmunder lange warten. Erzählen Sie uns doch bitte, wie diese Titel damals gefeiert wurden.
Wir drehten immer mit einem Schlepper die Borsigplatz-Stadion-Runde. Da standen gefühlt 400.000 Menschen, die alle die Hand von einem wollten. Ich hatte immer Angst, dass wir jemanden überfahren, so chaotisch lief das alles ab. Ich bekomme gerade schon wieder eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Als Kind hat man die ganzen Stars gesehen, die die Meisterschale in den Händen hielten und plötzlich hat man dieses Ding selbst in der Hand.
 
In Ihrem dritten Jahr beim BVB folgte dann der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, als Sie im Endspiel gegen Juventus Turin sensationell, als erste deutsche Mannschaft, die Champions League gewinnen konnten. Haben Sie sich im Vorfeld große Chancen gegen das übermächtig scheinende Juve mit seinen Weltstars wie Zidane, Deschamps oder Del Piero ausgerechnet?
Wir haben vorher schon Manchester United im Hin- und Rückspiel besiegt und wussten, dass wir gut sind. Bei uns spielten etliche Nationalspieler aus diversen Ländern. Das Selbstvertrauen war also schon vorhanden. In nur einem Spiel ist alles zu schaffen, auch gegen Juventus Turin. Im Spiel hat Juve zuerst nicht verstanden, was da gerade passiert. Nach unserem 1:0 spielten sie ganz ruhig weiter. Erst nach dem 2:0 sah man Panik im Gesicht der Italiener. Für sie war vorher klar, dass sie gewinnen. Juve verkürzte auf 2:1, ja und der Rest ist Geschichte. Lars Ricken hat seinen Lupfer zum 3:1 schon auf der Bank angekündigt, weil er sah, dass Torhüter Peruzzi immer weit vorm Tor stand. Es war auch gut für uns, dass Del Piero zunächst nur auf der Bank saß bei Juventus. Noch heute werde ich regelmäßig mit diesem Spiel konfrontiert.
 
Obwohl Sie sich stets gegen hochkarätige Konkurrenz beim BVB durchgesetzt haben und so viele Titel gewannen, bekamen sie nur ein Jahr nach dem Champions League-Gewinn keinen neuen Vertrag mehr und Sie beendeten Ihre Karriere mit 33 Jahren. Wie hat man Ihnen mitgeteilt, dass man plötzlich nicht mehr auf Sie baut?
Als Nevio Scala noch Trainer war, ging es noch, aber dann kam Michael Skibbe. Er gab mir keine Chance. Ich hatte keine Minute Einsatzzeit mehr unter ihm. Er hat auch nie mit mir geredet, um mir zu erklären, warum ich keine Rolle mehr spielte. Es war krass, wie schlecht er nicht nur mich, sondern einige andere, wie zum Beispiel Thomas Häßler, behandelt hat und dabei den Verein fast in den Abstieg geführt hätte.
 
Wie gingen Sie mit dieser Situation um und gab es nicht die Möglichkeit, bei einem anderen Bundesligisten noch ein paar Jahre zu spielen?
Da ich mich immer selbst ohne Berater um meine Angelegenheiten gekümmert habe, war das nicht so einfach. Es gab tatsächlich nur ein Angebot von einem Club, der in der zweiten Bundesliga ganz oben dabei war. Aber das wollte ich nicht, da ich als zweifacher deutscher Meister und Champions League-Sieger, den hohen Ansprüchen nicht mehr gerecht geworden wäre. Die Leute dort hätten ja gedacht, dass ich mir selbst die Flanken schlage und sie in der Mitte einnicke. Mein Vater starb damals und die ganze Mannschaft hat mir kondoliert, aber keiner aus dem damaligen Trainerteam. Ich habe mich dann beruflich für etwas ganz Neues entschieden und bestimmt ein Jahr lang keinen Kontakt zum Fußball gehabt.
 
Sie wurden Deutscher Meister und Pokalsieger, haben die Champions League gewonnen. Wäre mit dieser Erfahrung und diesen Erfolgen nicht eine Trainerkarriere die logische Konsequenz gewesen?
Ich wollte nie Trainer werden, obwohl ich jetzt im Prinzip nichts anderes mache. Ich stelle Personal ein und trenne mich von Personal, um die beste Mannschaft für meine Unternehmen zu formen. Ich gebe Ziele vor und solche Dinge. Aber im Fußball hatte ich nie das Ziel Trainer zu werden und habe deswegen auch keinen Trainerschein gemacht. Ich kann dem VfL Bochum in meiner heutigen Position als Aufsichtsrat mit meiner Erfahrung noch helfen und damit bin ich zufrieden.
 
Ärgert Sie es heute, dass Sie trotz dieser Erfolge nie für die Nationalelf nominiert wurden?
Auf dieses Thema werde ich sehr oft angesprochen. Ich hatte ein Spiel in der B-Nationalmannschaft. Vielleicht war ich zu ruhig vom Typ her, um auch A-Nationalspieler zu werden. Der Kicker wählte mich zum besten Abwehrspieler. Heute wäre ich wahrscheinlich direkt nominiert worden. Die Wertschätzung meiner Person gegenüber war nicht übertrieben hoch, um es vorsichtig auszudrücken. Am Ende war das vielleicht ein Wermutstropfen in meiner Karriere, weil die Zahlen eigentlich für sich sprechen. In der heutigen Zeit hätte ich einen Berater, der das Thema Nationalmannschaft offensiver angehen würde und auch die Öffentlichkeit genutzt hätte. Ich hätte mir natürlich auch das ein oder andere Spiel in der Nationalmannschaft gewünscht, aber ich hatte auch so jede Menge Weltklassefußballer, mit denen ich zusammengespielt habe. Der beste von allen war Julio Cesar, ein großartiger Führungsspieler und eine außergewöhnliche Erscheinung. Dem hätte ich auch mit 35 noch jedes Wort geglaubt. Auch Sammer, Sousa, Möller und Riedle waren u.a. damals in dieser Zeit beim BVB meine Mitspieler. Wie gesagt, eine außergewöhnliche Mannschaft.
 
Wo hat es Ihnen als Spieler in Ihrer Karriere unabhängig vom Erfolg am meisten Spaß gemacht? Welche Stadt hat Ihnen am besten gefallen?
Das kann ich so pauschal gar nicht sagen. Ich bin allen Clubs dankbar. In Bochum konnte ich mir den Traum vom Profifußballer erfüllen, in Leverkusen spielte ich erstmals international und mit Dortmund hatte ich riesige Erfolge. Die emotionalste Zeit war sicher das Titeltrio mit dem BVB, aber wie gesagt, jeder Verein hat einen ganz besonderen Stellenwert für mich.


Gibt es Spiele oder Szenen, die Ihnen immer noch besonders gut im Gedächtnis sind?
Ja, aber es entfernt sich auch vieles mit der Zeit. Gegen Dynamo Dresden schoss ich einen Ball so hart, dass er erst zweimal von der Unterkante der Latte auf die Torlinie sprang und dann reinging. Mein schönstes Tor war gegen Nürnberg, das ich aus etwa 35 Metern Entfernung geschossen habe. Ein tolles Erlebnis war auch, als wir bei Manchester United Standing Ovations von den englischen Fans erhielten, obwohl wir gerade ihre Mannschaft besiegt und aus der Champions League geworfen hatten. Das muss man sich mal vorstellen. Isoliert war der Abpfiff des Champions League Endspiels sicher der emotionalste Moment.
 
Sie spielten unter großen Trainern wie beispielsweise Hitzfeld oder Stepanovic. Wie sieht Ihre persönliche Top-3 aus? 
Taktisch war Hitzfeld am allerbesten. Er hat alles genau geplant und ganz nüchtern alles komplett durchkalkuliert. Auch seine eigene Karriere. Sein Erfolg war kein Zufall. Und er ist mit mehr als elf Topspielern innerhalb der Mannschaft klargekommen, was auch sehr wichtig war, um keine Unruhe in die Mannschaft zu bekommen. Viel mitgegeben haben mir auch z.B. Jürgen Gelsdorf, Hermann Gerland und Rolf Schafstall. Schafstall war wie ein Feldherr, sehr laut. Mein erstes Bundesligaspiel hatte ich unter ihm freitagabends auf dem Betzenberg in Kaiserslautern. Ich hatte großen Respekt. Der Betzenberg war damals noch die Hölle. Aber nachdem ich dieses Spiel überstanden hatte, war ich Stammspieler. Auf dem Betzenberg hatte ich übrigens auch mein letztes Spiel. So schließt sich dann der Kreis. Ich würde gerne mal sehen, wie, und ob die heutigen jungen Spieler mit Trainern wie Schafstall, Schlappner, Schäfer usw. auskommen würden.


Wer war Ihr unbequemster Gegenspieler?
Bei einer Größe von 1,85 Meter und 83 kg war es schwer gegen wendige Leute wie Del Piero, Kalle Riedle oder Raul zu spielen. Der beste Gegenspieler in meinen ersten Spielen war absolut  Cha Bum-kun von Bayer Leverkusen. Der konnte alles. Er war unfassbar gut und immer fair.
 
Sie haben in Old Trafford, Bernabéu oder im Glasgower Ibrox Stadion gespielt. Wird man in solch geschichtsträchtigen Stadien nicht ehrfürchtig? Welches Stadion war das Schönste in dem Sie je gespielt haben?
Viele Stadien waren beeindruckend. Old Trafford in Manchester war schon extrem. Da bekam man Gänsehaut. Auch das Westfalenstadion war toll. Brutal war auch das Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand. Das hat riesigen Eindruck gemacht. Genauso wie das riesige Maracana in Rio. Aber Dortmund und Mailand waren dann wahrscheinlich die besten Stadien, in denen ich gespielt habe. Sehr gerne hätte ich mal an der Anfield Road in Liverpool gespielt, aber das hat sich leider nie ergeben.
 
Zum Abschluss möchte ich Ihnen gerne ein paar alte Weggefährten nennen und Sie darum bitten, aufgrund persönlicher Erlebnisse, etwas zu ihnen zu sagen.
Matthias Sammer: Komplett fußballverrückter Typ. Ein Perfektionist. Ein Weltklassespieler, der schon damals wie ein Trainer gedacht hat.


Andy Möller: Überragender Typ, auch wenn viele ihn anders sehen und noch heute ein guter Freund von mir. Er geht auch den harten Weg, wenn es sein muss und ist sich dafür nicht zu schade, wie z.B. sein Wechsel vom BVB zum FC Schalke. Ein toller Fußballer, der alles gewonnen hat.


Klaus Fischer: Er hat tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Ein Weltklassespieler und ganz feiner, toller Mensch. Er blieb immer auf dem Boden und hatte keinerlei Starallüren. Nach jeder Trainingseinheit hat er noch weiter trainiert und 19 von 20 Flanken eingeköpft.


Bernd Schuster: Zu seinem ersten Training in Leverkusen kam er mit einem riesigen Wagen und er stieg hinten aus. Er brachte einen Fahrer und Bodyguards mit. Das war der erste Eindruck. In Madrid wollte man seine Kinder entführen, weshalb er danach Bodyguards bei sich hatte. Er war der beste Passspieler, mit dem ich je zusammengespielt habe. Sogar in Bedrängnis spielte er noch Traumpässe. Bernd ist nicht umsonst eine Legende beim FC Barcelona, bei Real und Atletico Madrid. Am Ende seiner langen und so erfolgreichen Karriere war es für ihn sehr schwierig, sich gegen die viel jüngeren und oft übermotivierten Gegenspieler durchzusetzen.


Ulf Kirsten: Der Schwatte. Er kannte keinen Schmerz und keine Angst. Unser damaliger Torgarant. Eine tolle Erscheinung, eine echte Leverkusener Legende! Da will ich aber auch Andreas Thom nennen. Er war ein quirliger, extrem schneller und mannschaftsdienlicher Spieler. Es war ein Traum mit den beiden Fußball zu spielen. Manager Calmund spielte sogar mit Thoms Kindern unter dem Tisch, um ihn von einem Wechsel nach Leverkusen zu überzeugen.


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