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Schalker Fanerinnerungen


Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an den Schalke-Fan und Buchautor Matthias Berghöfer, der uns Geschichten von Schalke Fans aus seinem Blog https://1904geschichten.wordpress.com/ zur Verfügung gestellt hat.




Autogrammstunde von Nils Eggers 

Wahrscheinlich hat jeder Junge, der sich für Fußball interessiert, ein Idol. Mein Idol war Olaf Thon.

Eines schönen Tages im Jahr 1986 zeigte mir mein Vater einen Artikel in unserer Tageszeitung. Dort stand, dass Olaf Thon zusammen mit Marcel Raducanu (der damals für einen Verein spielte, der hier nicht ausgeschrieben werden soll) in einigen Tagen in einer Spielhalle(!) in Marl-Hüls eine Autogrammstunde geben würde.
Mein Vater sagte, dass er mich dorthin fahren könnte und ich nahm das Angebot natürlich begeistert an.

An den darauffolgenden Abenden fiel das Einschlafen wegen der ansteigenden Nervosität immer schwerer, und an dem betreffenden Tage war ich mit den Nerven völlig fratze.

Der Vormittag zog sich wie Kaugummi dahin, aber endlich fuhr mich mein Vater nach dem Mittagessen zur Spielhalle.
Ich ging die paar Stufen hoch und sah Olaf Thon direkt im Eingangsbereich an einem Tisch sitzen. Ehrfürchtig blieb ich in der Tür stehen, und zwar so lange, bis Olaf Thon mich heranwinkte und sagte, ich solle doch ruhig näher kommen.

Ich ging also zu dem Tisch und sah, dass dort schon ein Schulkollege von mir namens Basti saß.

Marcel Raducanu (der damals für einen Verein spielte, der hier ganz bestimmt nicht ausgeschrieben werden soll) saß an einem Tisch am Fenster.

Ich setzte mich also auch zu Olaf Thon an den Tisch und erstaunlicherweise blieben wir die ganze Zeit nur zu dritt. Ab und zu kam mal ein Schalke-Fan herein und ließ sich von Olaf Thon ein Autogramm geben, ging dann aber gleich wieder.
Wir konnten uns also ganz in Ruhe mit Olaf Thon unterhalten, das ist natürlich für heutige Verhältnisse unvorstellbar.

Ich muss aber sagen, dass sich eigentlich nur Basti mit Olaf Thon unterhielt, ich brachte ja fast kein Wort raus. Ich fragte lediglich, mit wem Olaf Thon sich auf Schalke und in der Nationalmannschaft am besten verstehen würde. Die Antworten habe ich nicht behalten.
Ich bekam eine Autogrammkarte und ein großes Poster mit Autogramm und auch jeweils ein Exemplar für meinen Cousin Carsten.

Ansonsten glotzte ich ihn nur an. Irgendwann sagte er mir, ich könne mir doch auch ruhig ein Autogramm von Marcel Raducanu (der damals für einen Verein spielte, der hier hundertprozentig nicht ausgeschrieben werden soll) holen.
Das tat ich natürlich nicht. Man weiss ja, was sich gehört und was nicht.

Nach einigen weiteren Minuten gab Olaf Thon mir fünf Mark und sagte, ich solle die doch mal in einen Spielautomaten werfen.
Ich ging also zu einem der Spielautomaten und warf die Münze ein. Kurz nachdem das Ding anfing zu rattern und zu klimpern, sagte Olaf Thon mir, ich solle doch mal auf den Risiko-Knopf drücken.
Dies tat ich und daraufhin kamen noch zwei 10-Pfennig Münzen aus dem Automaten raus.
Daraufhin meinte Olaf Thon nur, dass ich ja mal besser die fünf Mark behalten hätte.

Auch wenn Olaf Thon diese zwei Groschen nie in der Hand gehalten hat, habe ich sie noch lange behalten und erst Jahre später wieder in Umlauf gebracht.

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Das schwarze Meer ist blau und weiß! von Mathias Krümpel

Man meint, man kann heutzutage nichts mehr erleben. Weit gefehlt, es gibt sie noch, die letzten Abenteuer dieser Welt. Trabzon war eines davon. Unser glorreicher FC Schalke 04 gegen Trabzonspor Kulübü, so hieß die Auslosung in der zweiten Runde des Uefa-Pokals 1996/97. Ein schneller Blick auf die Karte zeigt, dass Trabzon rd. 4.000 Flugkilometer von Köln entfernt liegt, eingeengt zwischen Georgien und dem schwarzen Meer. Rein geografisch hat Trabzon mit Europa nichts mehr zu tun, man befindet sich längst in Asien. Eine Anreise per Bus und Bahn hätte mehrere Tage (man munkelte so rund 4 Tage allein quer durch die Türkei) gedauert. Sei es drum, wir wollten dahin! Wir, das waren die blau-weißen Abenteurer Hansi, Josef, Berthold und meine Wenigkeit vom Fan-Club Attacke 94 im münsterländischen Wettringen. Sofort wurden erste Informationen über den Gegner eingeholt. In der Türkei nannte man das Stadion die „Hölle von Trabzon“. Trabzonspor ist die einzige türkische Fußballmannschaft die den Istanbuler Hauptstadtklubs Paroli bieten kann. Superstar der Mannschaft war Hami Mandirali, der den Schalkern doch gehörig Respekt einflößte und ähnlich wie später die Spieler Edi Glieder und Pukki nach glanzvollen Auftritten gegen uns direkt per Scheckbuch verpflichtet wurde.

Meine Mutter hatte bei dieser Fahrt Angst um mein Leben. „Bliev leiwer to hus“. Der verheerende Absturz eines türkischen Flugzeugs der Gesellschaft „Birgin Air“ lag gerade ein paar Wochen zurück. „Womit fliegt ihr denn?“, fragte sie immer wieder. Ich hatte es zwar geahnt, nachgefragt hatte ich aber beim Fanclubvorsitzenden Berthold lieber nicht. Keine Pferde unnötig Scheu machen, hieß die Devise. Als wir dann am Flughafen Köln-Bonn angekommen waren, genügte ein schneller Blick auf das Rollfeld um zu sehen, dass gleich eine ganze Handvoll von Flugzeugen der ebenfalls türkischen Airline „Pegasus-Air“ bereit stand. Pegasus sollte also uns Schalker ans Ende der Türkei bringen. Einige hatten jedoch das Glück, mit Condor-Maschinen der Lufthansa zu fliegen, was beim Einschecken zu hämischen Rufen führte. „Wir fliegen Condor und ihr nicht!“. Gut, dass meine Mutter das nicht hören konnte, die hätte mich vom Bundesgrenzschutz aus der Maschine zerren lassen.

Der Flughafen war fest in blau-weißer Hand und die Gesänge erschallten bald durch die ganze Halle und übers Rollfeld, „…und zum Döner Essen flieg`en wir zur Türkei…….“ usw.. Das hatte was! Im Flugzeug dann herrschte eine riesige und gespannte Stimmung. Nur Schalker im Flugzeug: alles in blau-weiß. Unglaublich! Als der Pilot sich im lupenreinen Englisch mit Harry „weiß der Geier“ vorstellte, kam es wie aus einem Munde aus 250 Schalker Kehlen „Harry gib Gas, Harry gib Gas“. Die Stimmung stieg, auch die Stewardessen hatten alle Hände voll zu tun. Der Vorteil an diesen türkischen Airlines stellte sich schnell heraus. Es gab Freibier in Dosen bis zum Abwinken. Was wollte man mehr. Nach ein paar Dosen türkischen Effes-Bier war auch die fehlende Schwimmweste unterm Sitz vergessen.

Fast fünf Stunden später sind wir dann auf dem Militärflughafen von Trabzon gelandet. Warum auf dem Militärflughafen weiß keiner so genau. Jedenfalls sammelte man vorsichtshalber beim Aussteigen alle unsere Pässe und Ausweise in kleinen Plastikeimern ein. Buch geführt hierüber hatte niemand. Zum Schluss war nur noch ein Haufen mit hunderten deutscher Pässe zu sehen. „Wie sollten die jemals wieder zugeordnet werden?“ schoss es uns durch den Kopf. Einige sahen sich schon in einem Grenzdorf nahe Georgien in einer kleinen Zelle ohne Ausweis und Papiere schmachten.

Dann ging es mit einem Buskonvoi hoch über die Berge von Trabzon. Hier erwartete uns ein Landgasthaus mit herrlichem Blick über die Stadt und das schwarze Meer. Drei Fahnen waren dort gehisst; eine von Schalke 04, eine von der Fluggesellschaft Condor und eine deutsche Fahne. Das Erstaunlichste: Es gab wiederum freie Getränke für alle. Man wollte wohl mit dieser Aktion die Schalker aus der Innenstadt fernhalten. Hier haben wir dann auch ein paar Bekannte vom benachbarten Fanclub „Pottbäcker“ aus Ochtrup getroffen. Ca. zwei Stunden vor Spielbeginn ging es dann in die Stadt zum Atatürkplatz. Hier waren schon einige hundert Schalker anwesend. Aber auch die türkischen Fans machten sich allmählich lautstark bemerkbar. In einem Fotogeschäft wurde mir dann durch einen kurzen schnellen Handgriff eines türkischen Jungen die Schalke Mütze vom Kopf gerissen. Na ja, besser als wenn der später mit einer schwarz-gelben Mütze rumläuft, habe ich noch gedacht.

Den Schalkern wurde offiziell nahegelegt, keinesfalls alleine oder zu Fuß zum Stadion zu laufen. Hierzu sollten die bereitgestellten Busse genutzt werden, die uns durch die engen und verwinkelten Gassen der Stadt zum Stadion brachten. Dass ab und zu ein kleiner Stein gegen die Scheiben flog sei hier nur am Rande erwähnt. Wir trauten unseren Augen nicht, als wir dann doch eine Gruppe Schalker zu Fuß, angeführt vom berühmt berüchtigten „Handy-Man“ vom Fan-Club Emspower aus Rheine, durch die Stadt laufen sahen und haben deren Mut (oder war es Leichtsinn) bewundert.

Vorm Stadion sahen wir dann nur noch eine riesige Betonwand, mittendrin der Einlass in Größe einer Zimmertür. Der Einlass bei unserem Heimatverein Vorwärts Wettringen war jedenfalls professioneller angelegt worden. Der Vorplatz mit Kieselsteinen ausgelegt war umringt von hunderten Türken, die heißspornig irgendwas herumschrien. Wir wollten uns schon gegenseitig an die Hände fassen und haben überlegt, warum wir uns das angetan hatten. Wohltuende heimatliche Gefühle kehrten ein, als „Handy-Man“ Kopien hochhielt und alle fragte: „Wer will nächste Woche mit nach Freiburg. Getränke und Fahrt für 89 DM“. Das hatte so was Normales. Auch ein kurzfristiger Stromausfall und völlige Dunkelheit vor dem Stadion hinderten uns letztlich nicht daran in unseren Block zu kommen. Treppenstufen von einer Höhe, dass man fast schon eine Leiter anlegen musste, machten einen Positionswechsel im Stadion fast unmöglich. Trotz allem, die blau-weiße Wand aus rund 1.500 Schalkern, 4.000 Flugkilometer vom Parkstadion entfernt, stand. Drei Tore haben die Schalker in der Hölle von Trabzon geschossen, allerdings auch drei kassiert, so dass das Spiel letztlich 3:3 endete. Ein Schalker Fan hatte sich bei einem bösen Sturz im Block beide Beine gebrochen, zur „Belohnung“ durfte er dann aber – unter Obhut des Schalker Vereinsarztes – mit der Mannschaft zurückfliegen.

Nach dem Spiel konnte ich einen Stutzen von Olaf Thon erhaschen, den ich aber gleich weiterreichte. Wie lauthals bereits beim Hinflug angekündigt, aßen wir am Militärflughafen dann auch wirklich noch einen Döner. Auch die Pässe haben wir während des Rückfluges aus gelben Plastikeimern im Flugzeug zurückerhalten. „Das schwarze Meer, das schwarze Meer, das Schwarze Meer ist blau und weiß“ hallte immer wieder lautstark durch den Flugzeugrumpf. Irgendwann in den frühen Morgenstunden sind wir dann wieder in Köln gelandet. Übermüdet aber doch glücklich, denn wir hatten gefühlt an einem der letzten Abenteuer dieser Welt teilgenommen.


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Meine schönste Auswärtsfahrt von Andreas Linke

Leverkusen im Jahre 1993. Normalerweise reiste man ja mit wenig Hoffnung gen Haberland, und doch ereignete sich Erstaunliches.

Wohl kaum jemandem ist es erspart geblieben, in der Schule einen Aufsatz anzufertigen, der mit “Mein schönstes Ferienerlebnis” übertitelt werden sollte. Während die Einen eine Millisekunde später bereits ihren Stift im Aufsatzheft kreisen lasse, kauen die Anderen noch verlegen darauf herum und fragen sich, ob sie wirklich eine ganze Seite damit füllen können, wie sie Steine in einen See oder Stöckchen für den Hund geworfen haben. Denn nicht immer sind die schönsten Erlebnisse auch die, die es sich lohnt, zu Papier zu bringen. Ähnlich verhält es sich, sollte ich von meiner schönsten Auswärtsfahrt berichten. Schöne Spiele – begrenzt man dieses Wort auf die weißen Linien am Rande des Rasens – sah ich viele, wovon einige sicher auch emotionale Höhepunkte zu bieten hatten. Ginge es gar um das Ambiente und das Erlebnis der Reise, würde ich wohl eher meinen schönsten Auswärtsflug benennen, zum Beispiel den nach Santander. Das ist natürlich eine meinem (immer noch frischen) Alter geschuldete subjektive Wahrnehmung, denn in den Neunzigern waren mir Sonderzugfahrten mit reichlich Dosenbier viel lieber, da hättest du mit dem Flieger gar nicht ankommen brauchen! Eine solche Fahrt ist es auch, von der ich nun erzählen möchte, wobei das Wort “schön” hier schon arg strapaziert wird. Aber aufregend war es allemal.

Es war die Saison 1993/1994. Am 10. Spieltag standen wir – wie immer – im Block 5 des Parkstadions. Ich war 14 Jahre alt und fühlte mich selten so heimisch und sicher wie hier, auf diesem Platz in der Nordkurve, der für viele ja eher einen Ort des Schreckens darstellte. Klar sind hier und da mal die Fäuste geflogen, aber unser Trüppchen hatte nie Ärger. Zumindest nicht im Block. Obwohl wir nicht selten äußerst vorlaut waren. Vielleicht aber auch gerade deshalb.

Damals, das wird jemand, der heute in diesem Alter ist, gar nicht kennen, konnte man noch, vorausgesetzt man war mit dem entsprechenden Organ ausgestattet (und das war ich), ein Lied anstimmen, welches mit etwas Glück bald in den Kehlen der ganzen Nordkurve war. Die Nähe unseres Trommlers Catweazle war da sehr hilfreich. Ein magischer Ort.

An besagtem Tag ging es gegen Werder Bremen. Die Hoffnung auf einen Sieg war schwindend gering, erst ein Spiel (am 2. Spieltag gegen Lüdenscheid) konnte man für sich entscheiden. Und auch dieses Mal sollte es trotz Führung durch Luginger nur zum dritten Remis reichen, da Hobsch kurz vor Schluss ebenfalls einnetzte. Wir liefen nach dem Spiel Richtung Bahn, nicht wissend, ob man sich über den Punkt freuen oder über die bisherige Saison enttäuscht sein sollte, als uns Micha, der älteste unserer kleinen Gruppe offerierte, dass er Tickets für die Partie in 14 Tagen in Leverkusen hatte und wir eingeladen wären. Da ich noch nie zuvor in Leverkusen war (von dem bitteren 6:1 in der Vorsaison ließ ich mir nur erzählen), freute ich mich wie ein Kind. Was ich ja auch noch irgendwie war. So konnte uns auch die Niederlage in der folgenden Woche gegen Freiburg, bei der Keeper Lehmann weitere drei Mal hinter sich greifen musste, die Laune nicht verderben.

Eine weitere lange – aber nie langweilige – Teenagerwoche später trafen wir uns recht( )zeitig am Gelsenkirchener Hauptbahnhof und stellten mit Erschrecken fest, dass der Sonderzug – entgegen unseren Informationen – extra bezahlt werden musste. Wir waren jung und hatten weder Geld noch Talent, weswegen guter Rat teuer war. In einer halben Stunde sollte der bereits am Gleis stehende Zug abfahren, und schon am Aufgang sollte man den Obolus entrichten, den keiner von uns Vieren aufbringen konnte. Ich weiß nicht mehr, was der Zug damals gekostet hat, aber es wird sicherlich keine horrende Summe gewesen sein. Doch selbst das war zu viel für unsere Verhältnisse. Immerhin hatten wir einen Rucksack mit reichlich Dosenbier und einer Flasche mit russisch anmutendem Kartoffelbranntwein dabei.

Doch es half alles nichts. Wir mussten in den Zug. Wir gingen auf den Nebenbahnsteig um das Treiben am begehrten Zug besser beobachten zu können. Plötzlich schrie Micha “Los, kommt” und sprang auf die Gleise, um von der anderen Seite in den Zug zu steigen, denn auch dort waren, wie uns ein Insasse zeigte, die Türen nicht verriegelt. Wir waren zu überrascht von seiner Aktion, um ihm zu folgen. Zum Glück. Denn sofort rannten ihm sechs Polizisten – Alles was dieser Bahnsteig zu bieten hatte – nach, um ihn wieder aus dem Zug zu holen. Wir schalteten schnell und rannten zur nächsten Tür, um dort einzusteigen. Was uns auch prima gelang. Aus dem Zug heraus sahen wir, dass der Kollege nicht so viel Glück hatte. Er wurde von den Ordnungshütern in Gewahrsam genommen.

Da so etwas bei uns zugegebenermaßen früher öfters vorkam – wir hielten es nicht immer so ganz genau mit Recht und Gesetz, vor allem an Spieltagen – scherten wir uns nicht weiter darum und ließen uns selbst feiernd den Puschkin in unsere weichen Birnen laufen.

Erst kurz vor dem Ziel unserer Reise schlug sich einer der Mitfahrer auf die Stirn: “Micha hat die Karten.” Stille. Die Stimmung die nun herrschte, war nicht zu beschreiben. Wo wir vorher, gepusht von unserer Möchtegern-Kriminellen Aktion und deren Erfolg, ausgelassen feierten, waren wir nun am Boden zerstört. Doch die Hoffnung starb auch damals schon zuletzt und wir setzten den Weg zum Stadion fort. Was blieb uns auch übrig? Übermütig wurden Worte wie “Zaunkarte” und “durchmogeln” gesäuselt. Doch wir hatten keine Chance. Das Spiel begann ohne uns und während wir noch enttäuscht vor dem Eingang unserem nicht mehr vorhandenen Dosenbier nachtrauerten, und uns fragten, ob man wohl wenigstens zur zweiten Halbzeit noch in die Sportstätte käme, wurden wir erst ein-, dann zwei-, dann dreimal von 20.000 jubelnden Leverkusenern unterbrochen. Kirsten, Sergio, Kirsten. Kotz! Obwohl wir nur ahnen konnten, was sich hinter der Tribünenmauer abspielte, waren wir am Boden zerstört.

Als uns auch nach der Pause der Eintritt verwehrt blieb, entschlossen wir uns, die Heimreise anzutreten und gingen zur nahen Straßenbahnhaltestelle. Wir saßen auf der Bank des Haltestellenhäuschens, als der Blitzmerker unserer Runde sagte: “Ey, guck’ma, das ist der Lehmann!”

Erst lachten wir laut, weil Lehmann schließlich gerade zwischen den Pfosten im Ulrich-Haberland-Stadion stand, aber wir mussten zugeben, dass der Typ mit der großen Sporttasche, der da auf dem Bahnsteig gegenüber saß, unserem Keeper schon ziemlich ähnlich sah. Wir wollten gerade die Bahntrasse überqueren um den Typ voll zu lallen, als wir unsere Bahn anrollen sahen.

In der Bahn klemmten wir uns hinter die Fahrerkabine, da dort das Radio lief und erfuhren, dass Jens Lehmann zur Halbzeit durch Holger Gehrke ersetzt worden war und aus dem Stadion “geflüchtet” sei. Wir trauten unseren Ohren nicht. Da saß echt gerade Jens Lehmann! Ich war heilfroh, dass wir Jens nicht angesprochen hatten. Ich glaube, wir würden heute noch den Abdruck seiner riesigen Hand im Gesicht tragen.

Das Spiel endete übrigens dank eines späten Treffers von Anderbrügge 5:1. Es war zwar die höchste, aber nicht die einzige bittere Niederlage der Saison. Am Ende wurden wir Vierzehnter. Das haben wir heftiger gefeiert, als so manchen Pokalsieg! Aber das sei nur am Rande erwähnt…

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Skandal von Dietmar Barten

Vierzig Jahre ist es schon her, da wurde der kleine Dietmar, der ganz oben in der Glückaufkampfbahn versuchte, irgendetwas zu sehen, Zeuge eines legendären Spiels. Mehr oder weniger.

17.04.1971 – Dieses Datum hat sich in die Gehirne der Schalker eingemeißelt. Eingemeißelt wie das hinterher Hecheln nach einer Meisterschaft oder wie der Beginn der Tagesschau um 20.00 Uhr. Dort wird ein Ereignis dieses besagten Tages auch Jahre später immer noch aktuell sein.

Von all dem weiß der Verfasser dieser Zeilen an diesem Frühlingstag noch nichts, denn er ist mal gerade acht Jahre und wird Augenzeuge dieses unsäglichen Spiels in der GlückAuf-Kampfbahn sein. Augenzeuge wie 12000, 15000 oder 25000 andere auch, die Quellen gehen hier erstaunlich weit auseinander.

FC Schalke 04 – DSC Arminia Bielefeld, eigentlich nur eine Formsache.

Die Königsblauen werden sich an diesem Tag verkaufen und pikanterweise genau die Punkte verschenken, die am Ende der Saison zur Uefa-Cup Qualifikation fehlen.

Wie kommt aber ein achtjähriger vom Niederrhein im April 1971 ins etwa 70 Kilometer entfernte Gelsenkirchen-Schalke? Die ganze Nachbarschaft ist Schalke verseucht. Einen Nachbarn hat es von Gelsenkirchen an den Niederrhein verschlagen, zwangsweise. Als Bauer nach dem 2.Weltkrieg umgesiedelt, da sein Land in Gelsenkirchen für den Bau einer Autobahn benötigt wurde. Bekam er halt Hof und Land am Niederrhein, es gab ja davon genügend hier. So einfach war das.

Selbstredend war dieser Nachbar Fan der Königsblauen, war bei jedem Heimspiel auch ohne Dauerkarte dabei. An jedem zweiten Samstag ging es mit dem tatsächlich blauen VW-Käfer und einigen Nachbarn gen Gelsenkirchen. Ab und an war auch der kleine Junge vom Niederrhein dabei.

Dabei aber nur, wenn der Wochenablauf in Ordnung war. Keine Panik, wenn die erste Hose zu Wochenbeginn dran glauben musste. Schürfwunde am Knie, Loch in der Hose – alles das also was die Generation Computer kaum noch kennt – hatte Montags noch keine Bedeutung. Gefährlich wurde es erst, wenn so etwas am Freitag passierte, da fielen dann schon mal die Worte „Du kommst morgen nicht mit nach Schalke!“ – das Kürzel „Auf Schalke“ kommt meinem Vater mit über 80 Jahren auch heute noch nicht über die Lippen, komisch!

Ab Samstag hieß es dann besonders lieb zu sein, ohne Murren kleine Aufgaben im Haushalt erledigen. Man(n) wollte ja schließlich mit zum Spiel. Samstag war dummerweise auch noch Badetag, dummerweise waren die beiden älteren Geschwister vorher dran, hatten zudem auch mit Fußball nichts am Hut. Da wurde die Zeit schon mal knapp, aber kurz vor Abfahrt kamen meist die erlösenden Worte: „Steig ins Auto, Du fährst mit!“

Ohne Karten – das ging damals noch! – ging es dann ab dem Rhein irgendwelche Schleich- und Feldwege entlang. Unser Nachbar, der Bauer, kannte sich schließlich aus und hatte auch immer sehr gute Parkmöglichkeiten in Stadionnähe.

So war ich dann auch am 17.April 1971 ein Zeitzeuge des als „Skandalspiel“ in die Geschichte eingegangenen Spiels. Stehplätze Haupttribüne links oben, der kleine Junge interessierte sich aber kaum für das Spielgeschehen auf dem heiligen Rasen. Warum waren die anderen Besucher auch so groß?

Eine Alternative war aber schnell gefunden. Dort, wo heute in der unter Denkmalschutz stehenden Tribüne Glasbausteine eingelassen sind, waren früher normale Glasscheiben. Keine Doppelverglasung, kein Sicherheitsglas, nein, normale Glasscheiben mit hervorragendem Blick auf die weiter unten auf dem Aschenplatz auf der anderen Seite der Tribüne stattfindenden Jugendspiele des FC Schalke 04.

Auf die Geschichte des 17.April 1971 muss ich hier ja nicht weiter eingehen, das späte Tor, die überraschende, aber sich doch andeutende Niederlage. Jahre später sagte mir mein Vater, dass zwischen ihm und unserem Nachbarn bereits auf der Rückfahrt die Worte fielen: „Das ist nicht mit rechten Dingen zugegangen!“

Ein Satz, der sich ja mit schlimmen Folgen – auch für mich – bewahrheiten sollte. Nach Bekanntwerden des Skandals wurde der blaue Käfer nicht mehr an der Kampfbahn GlückAuf gesehen. So waren also 2300,-DM „Kopfgeld“ dafür verantwortlich, dass ich viele Jahre nicht mehr zu den Königsblauen kommen konnte.

Die Erlebnisse als Knirps in der GAK bleiben aber unvergessen. Knappe 40 Jahre später konnte ich mich dann bei meinem Vater für diese Erlebnisse revanchieren, da nahm dann der kleine Junge von damals seinen Vater mit zu einem Bundesligaspiel in die Arena .. Auf Schalke.

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Schluss, Aus, Ende, Vorbei von Oberrangbär


Mein erster Besuch eines Schalkespiels war der 18. August 1979. Heimspiel gegen Bayern München, Endstand 1:1. Ich war gerade mal 5 Jahre. Mein letzter Besuch war dann ein Testspiel. Am 7. Juli 2009 traten die Königsblauen in Meppen gegen Twente Enschede an. In Nachhinein möchte ich fast sagen: Ausgerechnet in Meppen. Meppen war der Inbegriff in einer Zeit, als ich für Schalke alles gab. Fast auf den Tag genau 30 Jahre folgte ich den Schalkern durch ganz Deutschland und Europa, sah Niederlagen und Erfolge. Nicht nur sportlich. 30 Jahre voller Stolz, Leiden, Dummheiten, Freude und Trauer. Mit einer Frau hätte man das alles nicht mitgemacht. Mit Schalke schon. Schalke bestimmte das Leben, der Spieltag war das wöchentliche Weihnachten. Am Ende war es jedoch eher Karfreitag oder Aschermittwoch. Komischerweise dann, als der Verein sportlich auf der Erfolgsspur war. Aber der Preis dafür war verdammt hoch.

Mai 2001. Schalke war gerade 4 Minuten Meister. Konsterniert verlasse ich das Parkstadion. Zum letzten Mal. Es war sein Abschiedsspiel. Beim Blick zurück auf das Stadion merke ich Tränen. Nicht, weil es mit der Meisterschaft nicht klappte. Die Truppe hätte neben den Eurofightern absolut diesen Titel verdient gehabt. Irgendwie passte es auch zu Schalke, einen Titel auf diese Art und Weise nicht zu bekommen. Es war halt irgendwie typisch Schalke. Viel mehr berührte mich der Abschied vom Parkstadion. Hier hatte alles begonnen. Hier erlebte ich unvergessliche Geschichten, mit denen man alleine ein Buch füllen könnte. Ich erlebte dort alles. Auch zahlreiche Erlebnisse neben den Spielen. Nachts stieg man über die Zäune und kickte auf dem Rasen Szenen und Tore nach, Silvester saß man auf der Gegengerade. „Dir fehlte nur, dass du Sex mit einer Frau in diesem Stadion hattest.“ sagte mal ein Freund zu mir. So unrecht hatte er nicht. Aber der Sex mit diesem Verein war oft auch geiler.

Zu meiner linken Seite sah ich die Arena. Bis jetzt war ich da noch nie drin. Keine Baustellenbesichtigung und auch das Eröffnungsturnier wollte ich mir klemmen. Ich wollte das erste Mal in diesem Stadion sein, wenn es so richtig rund geht. Die Dauerkarte war sicher. Vorfreude empfand ich aber nicht. Neugier eher. Die ersten Spiele waren phänomenal. Es war die erhoffte Donnerhalle. Aber mit zunehmender Zeit merkte man, dass viele alte Strukturen aus der Betonschüssel erst mal verloren waren. Der Flair, das Besondere, war irgendwie weg. Dinge, die Schalke ausmachten. Ehrliche Dinge. Die Mannschaft konnte spielen, wie sie wollte. Die Turnhalle war ausverkauft. Selbst zu Spielen, wo im Parkstadion nur 20.000 gekommen wären. Für mich ging recht früh schon die Ehrlichkeit flöten, die ich auf Schalke kennen und lieben gelernt habe. Mit diesem Tempel bröckelten auch die Dinge, die den Mythos Schalke ausmachten. Die Arena wirkte auf mich viele Nummern zu groß. Nicht von der Kapazität her. Wer fährt denn Jahre lang Käfer und steigt dann auf Ferrari um? Mit zunehmender Zeit beneidete ich den Nachbarn aus Lüdenscheid um sein Stadion. Köln, Mönchengladbach, Hamburg und Bochum auch. Hier merkte man noch, dass es um Fußball ging, auch wenn sie teilweise neu waren. Ich vegetierte auf Schalke nur noch dahin. 90 Minuten Fußball am Wochenende und das war es dann für eine Woche.

Es veränderte sich vieles. Für alles brauchte man Mitgliedschaften, Fancards oder sonstigen Kram. Ohne Geld zu investieren war an die Sache, ein Fußballspiel zu sehen und eine Karte dafür zu bekommen, nicht mehr zu denken. Ich meinte auch zu spüren, wie dem Verein der einzelne Fan immer unwichtiger wurde. Die Nachfrage war halt stärker als das Angebot. Entweder man machte es mit oder man wäre einfach ausgetauscht worden. So nahm man Preiserhöhungen einfach hin, biss auf die Zunge, wenn die Dauerkarte früh und unangekündigt abgebucht worden ist. Man war eine ersetzbare Nummer für den Verein und kein Fan mehr, auf den man nicht verzichten wollte. Dementsprechend steril wirkte auf mich dann auch vieles. Auch die Fankultur änderte sich. Die „Ultras“ hielten auch auf Schalke richtig Einzug. Sie zogen Fans in ihren Bann, sie sorgten für gute Stimmung, für Missstimmung. Mit den Jahren lernte ich dort viele nette und gute Leute kennen. Aber mit der Sache „Ultra“ als Gesamtbild konnte ich mich nie anfreunden. Es blieb bei großzügiger Toleranz mit viel gutem Wohlwollen von meiner Seite aus und den besten Wünschen für die Jungs. Ich fragte mich aber oft, ob die Jungs mehr auf ihren Capo als auf das Spiel schauen. Verstanden die überhaupt das Spiel? Ich ärgerte mich über unpassende „Lalalalalala“-, „Allez, allez“- oder „Ohohohohoho“-Gesänge in vielen Situationen. Stimmung war nicht mehr auf das Spiel bezogen und nicht mehr entsprechend angepasst. Es wirkte eher wie ein Wettstreit unter den Fangruppen. Das Brachiale war weg. Der Einfallsreichtum der Fans. Früher reichte im richtigen Augenblick ein doofer Gedanke aus und die Kurve übernahm ein neues Lied und hatte ein neues Lied. Von einer einzelnen Person. Jetzt wirkte irgendwie alles wie aus der Konserve. Aber ich sah bei allen negativen Dingen irgendwo auch immer noch überall was Gutes. Ich wollte nicht altmodisch oder gar spießig sein und akzeptierte all diese Dinge eben und redete mir ein, dass so halt die Zeiten nun mal sind. Viele Generationen machten ja solche Neuerungen über Jahrzehnte mit. Jetzt war ich eben in dem Alter, wo ich das erste Mal was kritisch sah und nicht mehr mit dem Strom mitschwimmen konnte und wollte. Wir hatten ja alle ein gemeinsames Interesse, eine gemeinsame Liebe: Schalke 04. Und darum sollte es doch auch gehen.

Ich lief also nebenher. Dabei merkte ich aber, dass ich mehr und mehr die Lust verlor. Ich musste um die Liebe kämpfen, um sie nicht zu verlieren. 2007 dann die grandiose Idee. Mehr und mehr Schalker trauerten den alten Zeiten nach. Als Schalke noch Schalke war. Als der Spieltag noch mehr war als 90 Minuten und die Woche mehr als nur der Samstag war. Als Schalke eben das Leben war.

Man lernte viele tolle Leute kennen, die auch so dachten und so wurden die „Traditionsveteranen“ geboren. Jetzt war Schalke endlich wieder so, wie es sein sollte. Zumindest mit dem näheren Umfeld. Im Stadion war man davon noch meilenweit entfernt und irgendwie merkte man auch, dass man dies nicht mehr ändern könnte. Aber zumindest machte es wieder richtig Spaß, auf und mit Schalke zu fahren. Mit einem Haufen alter, seniler Träumer, Oldschool-Traditionalisten, oder aber auch mit jungen Fans, die eher das Schalke von früher wünschten als das aus der Gegenwart. Obwohl sie es meistens nur aus Geschichten kannten. Es war völlig normal, dass es dort auch mal Meinungsverschiedenheiten gab. Doch mit zunehmender Dauer nagten die ganz schön an der Kraft. Einige Streitigkeiten taten meiner königsblauen Seele auch verdammt weh und das tun sie auch heute noch. Man wurde ja auch nicht jünger und Dinge aus dem anderen Leben veränderten sich. Private Sachen, berufliche Dinge und auch eigene Interessen. Plötzlich stand man am Scheideweg. Ich merkte, wie ich Schalke eigentlich nicht mehr so leben konnte, wie ich es eigentlich leben wollte. Der Preis wäre für mich zu hoch gewesen. Auf Schalke war er ja schon verdammt hoch, eigentlich längst schon über den Verhältnissen. Halbe Sachen gibt es aber für mich nicht und so war dann radikal Schluss. Von jetzt auf gleich. Trennung kann man es nicht nennen. Der Sport auf Schalke interessiert mich ja schon noch. Zudem hat man einfach viel zu viel erlebt, als dass einem dann alles egal wäre. Die blütenweiße Weste beschmutzt, der Mutter mal 20 DM aus der Geldbörse geklaut, eine Freundin wegen Schalke in den Wind geschossen und vieles mehr. Alles für Schalke. Da kann man nicht einfach vergessen und aufgeben. Nicht so ganz. Aber zumindest das Live-Erlebnis Schalke kam für mich nicht mehr in Frage. Die Faktoren, die auf mich störend wirkten, nahmen einfach zu. Ob sportlich, finanziell oder fantechnisch. Es wurde zu viel des Guten. Schluss, Aus, Ende, Vorbei.

Es war einfacher, als erwartet. Natürlich schaut man noch Samstags Schalke. Aber dann halt im TV. Das Konto dankt es einem nicht unerheblich jeden Monat. Wie habe ich nur in Zeiten der Spielbesuche mein Leben jeden Monat hinbekommen? Der Fußballentzug wird gestoppt, indem man sich Sonntags Amateurspiele anschaut. Billiger, ehrlicher, näher dran. Dazu wird wieder selber gekickt und sich beim Heimatverein eingebracht. Kampf gegen den Entzug, aber mit viel Freude. Wenn einem doch die Bundesliga live fehlt, muss der Club, der 1.FC Nürnberg also, herhalten. Bloß nicht mit Schalke wieder anfixen. Bei den Freunden aus Franken wirkt vieles auch NOCH authentischer. Offene Kassenhäuschen bei Heim- und Auswärtsspielen, Fans die wegen dem Verein und nicht wegen dem Event kommen. Fans, die mit Herz und Seele dabei sind. Die wissen, dass es oft nur darum geht, nicht zu hoch zu verlieren. Der Klassenerhalt ist das Ziel. Für Modefans unattraktiv, für Fußballfans verdammt romantisch. So lässt sich das Produkt „Bundesliga“ noch halbwegs ertragen. Zumindest reicht es für ein paar Spielbesuche in der Saison.

Das heutige Schalke hat mir den Spaß auf Schalke genommen. Aber ich wäre wieder da, wenn ich das Gefühl hätte, dass es wieder Spaß machen würde. Glauben tue ich daran allerdings nicht mehr. Leider. Trotzdem „Danke“ für unvergessene Zeiten mit allen Gefühlslagen. Ich werde es nicht verteufeln. Nie und Nichts. Es war ein Stück meines Lebens mit viel gewonnener Lebenserfahrung. Der Schritt war richtig. Wenn ich heute auf die Schlagzeilen auf Schalke gucke weiß ich, dass ich irgendwann angefangen hätte, zu hassen. Doch das will ich doch nur weiterhin den Nachbarn aus Lüdenscheid. Ich wünsche Schalke alles Gute. Ich weiß, dass ich den Preis dafür nicht mehr mitbezahlen muss. Aber wenn du am Boden liegst, kannst du dich auf alte Freunde verlassen. Das wäre dann wieder meine Welt und irgendwie auch meine Bestimmung als Fan.

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